Ich habe gar kein Burnout!

Habe ich Burnout?

Burnout – auf deutsch „ausbrennen“. Der Begriff für einen „Zustand von totaler Erschöpfung.“ 

Schon seit den 70er Jahren wurde dieser Begriff geprägt. Von einem New Yorker Psychotherapeuten, Herbert Freudenberger. 

Erschöpfung auf mentaler und körperlichen Ebene. 

Was haben die meisten Burnout-Patienten gemeinsam?

Nachdem ich selbst eine Ex-Burnout-Patientin bin, habe ich mich während und vor allem auch nach meinem Genesungsprozess ausgiebig mit dieser Spezies der Burnout-Betroffenen beschäftigt.

  • Wieso bekommt nicht jeder Burnout, hab ich mich gefragt.
  • Wieso gerade ich?
  • Was hab ich falsch gemacht?

Auffallend ist, dass Menschen, die an Burnout erkranken, sehr leistungsgetrieben sind.

Sie wollen immer 100 % oder am besten noch mehr geben.

Sie dulden keine Schwäche. Sie gehen erst nach Hause, wenn die Arbeit fertig ist. Ist das nicht zu schaffen, weil die Arbeit eben nie fertig wird, dann können sie schlecht abschalten.

Sie sind oft geplagt vom schlechten Gewissen – sich selbst und anderen gegenüber, weil sie eigentlich noch mehr schaffen könnten.

Sie arbeiten sehr effizient, arbeiten mehr und schneller als andere und bekommen mehr Arbeit als andere draufgepackt.

Sie lassen sich nur krank schreiben, wenn wirklich gar nichts mehr geht.

Dazu sind sie oft sehr gute Zuhörer, haben ein offenes Ohr für die Probleme und Problemchen ihrer Mitmenschen, verlieren dadurch aber Arbeitszeit, was sie wieder aufholen und so sind sie drin in der Spirale. 

Wie äußert sich Burnout?

Andauernde Schlaflosigkeit und Konzentrationsmangel, Magen-Darm-Probleme, Weinen ohne Grund, Angstzustände, Gereiztheit, deine Nerven liegen förmlich blank. Das ist eine kleine Auswahl häufiger Burnout Symptome.

Doch so unterschiedlich die Menschen, so unterschiedlich die Symptome. 

Ich lass mich nicht ins Burnout quatschen!

Das am meisten vorkommende Symptom, dass mir bisher begegnet ist, ist das „Nicht Wahrhaben wollen“. Nee, also Burnout hab ich nicht. Soweit ist es noch nicht.

Du willst die ersten Frühwarnsignale des Körpers nicht sehen und die gut gemeinten Ratschläge von Freunden und Familie wiegelst du ab: „Ich schaff das schon.“ 

Die Kollegen oder Freunde lassen ab und an solche Sätze fallen wie: „Du siehst aber müde aus.“, oder: „Es ist gerade ein bisschen viel Stress bei dir, oder?“.

Eine gängige Reaktion darauf ist das Googlen nach „mehr Energie bekommen“ und „bessere Haut“ oder im besten Fall „gesünderer Schlaf“.

Dein Schrank füllt sich mit Nahrungsergänzungsmitteln, hier noch ein paar Vitamine, da noch ein paar fermentierte Energiewunderfläschchen. Und die neueste Gesichtsmassage verringert Fältchen und Falten.



Dann kommt der Tag, an dem du bei Google mal das Wörtchen „Burnout“ eingibst und schon findest du dich in einem der vielen Burnout-Tests wieder. Das Ergebnis lässt dich schlucken. 

Verdacht auf Burnout

„Sie stehen kurz vor einem Burnout!“ Das hat gesessen, zumindest kurz.

Du redest vielleicht noch mit einem Freund oder deinem Partner über das Testergebnis. Und, wollen wir wetten? Spätestens nach zwei Tagen hast du das Thema wieder verdrängt. Du hast nämlich keine Zeit, um groß darüber nachzudenken.

Und eines schönen Tages, du ahnst es morgens nicht: Nach dem Frühstück – oder vielleicht auch erst am Nachmittag – ist mit einem mal der Akku leer.

Du hast alle Warnmeldungen erfolgreich ignoriert und hast das Ladekabel seit Wochen und Monaten nicht mehr benutzt.

Und was passiert, wenn ein Akku komplett leer ist? Es braucht Zeit. Zeit zum Aufladen. Zeit zum Auftanken. Und glaube mir: Spätestens jetzt nimmst du dir die Zeit. Denn dein Körper spielt dein blödes „Ich schaff das schon!“-Spielchen nicht mehr mit.

Hand aufs Herz!

Hast du dich in dem Text bisher irgendwo wiedergefunden? Wenn du dich im letzten Absatz wiederfindest, bitte ich dich, soweit noch nicht geschehen, dringend ärztliche Hilfe zu suchen!

Solltest du bisher nur so ein dumpfes Gefühl haben, dass es so nicht weiter geht, dass du dringend etwas ändern musst, melde dich sehr gerne bei mir. Gemeinsam schaffen wir es, dein Hamsterrad zu verlassen. 

Um einfach mal wieder mehr Ruhe zu haben, findest du hier meine Lieblingstipps: Ruhe finden.

Dieser Beitrag hat 4 Kommentare

  1. Djuke Nickelsen

    „Nee, also Burnout hab ich nicht. Soweit ist es noch nicht.“ – DAS ist genau das, was ich immer wieder von Klientinnen im Coaching höre.

    Anlass für das Coaching bei mir ist oft Unterstützung bei der Entscheidung „Soll ich in meinem Job bleiben oder kündigen?“ Der Impuls ist „kündigen“ – aber gepaart mit kompletter Ahnungslosigkeit, was denn die Alternative zum aktuellen Job ist. Ich versuche dann zu vermitteln: Kein Wunder, dass du gerade nicht weißt, wo die Reise hingehen soll – deine Erschöpfung ist so tief, dass keine Energie mehr da ist, sich in irgendeiner Weise kreativ vorzustellen, welche Arbeit Spaß machen könnte. Jetzt ist erstmal etwas anderes dran.

    Wenn dann noch körperliche Symptome dazu kommen, komme ich als Coach definitiv an meine Grenzen – das sehe ich genauso wie du.

    Danke für den Beitrag!

    1. Susanne

      Liebe Djuke,
      ich danke dir für deine Zeilen. Ich bin sehr froh, dass es immer mehr Coaches gibt, die diesen Beruf sehr ernst nehmen und den Menschen helfen wollen. Bin ein sehr großer Fan deiner Arbeit.
      Alles Liebe, Susanne

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