Ein Spaziergang mit meinem inneren Kind

Karina Roepcke hat zur Blogparade aufgerufen und natürlich habe ich ihr versprochen, meinen Senf dazuzugeben. Also hier ist er, mein Blogartikel zum Thema: Was mein inneres Kind unbedingt noch tun möchte. Du kannst übrigens noch bis zum 22.6.2025 an der Blogparade von Karina teilnehmen. Hier erklärt sie, wie das geht.

Was habe ich als Kind geliebt – stundenlang, ohne an Morgen zu denken?

Ist ja schon ne Weile her, als ich Kind war. Schade, dass ich nicht schon mit zwei Jahren mit dem Tagebuch schreiben begonnen hatte. Dann wäre der Artikel schnell geschrieben. Also muss ich mich erinnern. Alte Fotos helfen.

Ich habe schon als Kind Musik geliebt. Mein Lieblingslied als kleines Kind: Berge und Steine von Gjon Delhusa. Diese Single durfte quasi vom Plattenspieler nicht entfernt werden. Es ist im Übrigen bis heute das einzige Lied, dass ich von ihm kenne.

Später war es dann die Band Karat und besonders textsicher war ich beim Lied „Albatros“. Der Drang nach Freiheit des besungenen Federtiers hat mich offenbar schon in meinen frühesten Jahren begeistert. Ich wusste damals noch nicht, dass ich in einem Land lebte, in dem Freiheit nicht viel mehr war, als ein Wort im Duden.

Und die beste Kombo war: Musik und zeichnen. Stundenlang konnte ich zeichnen. Und mich dabei in eine andere Welt träumen.

Kleine Susanne

Als Jugendliche war Zeichnen mein Weg, meine Gedanken zu ordnen. Denn mein Vata-Kopf war schon immer voll mit Ideen, Wünschen und Plänen. Das Zeichnen half aber auch, um neue Ideen zu entwickeln. Oder aus verfahrenen Situationen herauszukommen. Mich wieder herauszudenken. Ich war nie jemand, der sein Herz auf der Zunge trug. Das Meiste habe ich mit mir selbst ausgemacht. Kreativität war dabei stets das Mittel der Wahl.

Wenn ich nicht zu Hause saß, Musik gehört oder gemalt habe, war ich als Kind draußen. Im Garten, auf der Straße mit den Nachbarskindern, im Herbst im Wald beim Pilze sammeln, im Winter beim Schlitten fahren und Schneemann bauen, im Sommer im Freibad von morgens bis abends. Später war ich viel mit dem Fahrrad unterwegs. Draußen „rumstromern“ hieß das damals. Meine kleine freie Welt.

Mein inneres Kind – Jahrzehnte später

Die kleine Susanne meldet sich heute meistens mit zwei Wörtern: „Ich will!“ Manchmal schon fast trotzig.

  • Ich will jetzt ein Eis. Am liebsten 10 Kugeln in der Waffel.
  • Ich will raus! Vor allem, wenn draußen die Sonne scheint. Besonders schwierig ist es, wenn ich leider am Schreibtisch sitzen muss und jetzt eben nicht raus „darf“.
  • Ich will jetzt in Ruhe zeichnen, malen, basteln. Auch heute ist das noch ein Werkzeug, um meine Gedanken zu ordnen.

Was bis heute sehr präsent ist, ist die Musik. Ich glaube, Musik transportiert ähnlich akkurat Erinnerungen, wie Gerüche. Kennst du das? Du riechst irgendwo etwas, auf das du sofort anspringst. Denn der Geruch erinnert dich an ein früheres Erlebnis.

Mit Musik geht es mir genauso. Musik aus meiner Kindheit katapultiert mich sofort in unser altes Wohnzimmer in Pößneck. An unser Radio mit Schallplattenspieler und Kassettendeck. Dann läuft in meiner Wohnung Karat, Albatros, drei-, viermal hintereinander. Alexa ist da sehr geduldig. Manchmal krame ich auch die alten Schallplatten raus und schmeiße den Plattenspieler an.

Und die Kombo „Musik und Zeichnen“ hilft bis heute. Beim Abschalten. Beim Ideen finden. Für den Garten, für mein Business, für egal was.

Bierdeckelkunst
Ob Bierdeckelkunst, Aquarell oder Sketch Notes. Bis heute zeichne ich gern.

Was würde mein inneres Kind heute gern tun?

Wenn ich heute mein inneres Kind frage: Was würdest du gerne tun? Es kommt eine klare Antwort: Mehr von dem, was es will und weniger von dem, was es muss. Mehr im Garten buddeln als am Schreibtisch sitzen. Mehr zeichnen, als Exceltabellen ausfüllen. Mehr Musik hören, als Vorträge über die gesetzlichen Neuerungen im Gesundheitswesen besuchen. Mehr auf der Schaukel sitzen und weniger im Auto.

Einfach mal einen ganzen Tag vertrödeln. Ohne, dass ich irgendwas muss. Keine Pläne.

Und ganz klar: Mehr Eis essen. Viel mehr Eis.

Die kleine Susanne beim Eis essen

Ein Tag mit Susanne und Susanne

Wenn die kleine Susanne nächste Woche für einen Tag zu Besuch kommt, was würden wir machen? Wir würden erstmal ausschlafen und wahrscheinlich das Frühstück ausfallen lassen. Wir lassen uns treiben, gehen raus, fahren Fahrrad, zum nächsten See, gehen baden und danach gibt’s – klar: Ein Eis. Mit richtig vielen Kugeln. So sechs oder sieben oder zehn. In der Waffel. Lecker!

Am Nachmittag setzen wir uns in den Schatten im Garten und zeichnen. Bunt, wild, ohne Plan. Vielleicht gehen wir später noch ins Kino. Und zum Abendessen gibt’s „Dünne Detscher“. Bis heute mein absolutes Lieblingsessen. Was für ein traumhafter Tag!

Was würde ich heute der kleinen Susanne von damals gern sagen?

Du bist großartig, genauso wie du bist. Du bist viel mutiger, als du glaubst und du kannst alles schaffen. Du wirst später alles erreichen, was du anfängst. All deine Ziele. Lass dir von niemandem was anderes erzählen. Und keine Sorge: Du bleibst nicht immer so dünn. Und wenn jemand dich deswegen hänselt, dann sag ruhig mal, was du über den anderen denkst. Das hilft. 🙂

kleine Susanne mit Südwester

Vielen Dank an die liebe Karina für diese wunderbare Blogparade und den Anstoß, mich mal wieder ein wenig mit der „kleenen Susanne“ zu treffen.

Die Möglichkeit an der Blogparade von Karina teilzunehmen, besteht noch bis zum 22.6.2025. Alle Infos dazu findest du hier.

Pass auf dich auf und wenn du mal nicht weiter weißt, ich hab da nen Tipp, wen du fragen könntest ;-).

Alles Liebe, Susanne

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Karina

    Liebe Susanne,

    was für ein schöner und sehr persönlicher Artikel, Gänsehaut pur!
    Von ganzem Herzen Danke, dass du an meiner Blogparade teilgenommen hast.
    Ich liebe deinen Schreibstil, deine Bilder und fühle mich so sehr in die Zeit als Kind zurückerinnert.
    Auch die Musikvideos … herrlich. Dieses Knistern vom Plattenspieler, was für ein Gefühl.

    Und weißt du was, deine kleine Susanne hat vollkommen recht! Lass uns mehr von all den schönen Dingen aus der Kindheit machen und weniger von den Dingen, die wir vermeintlich müssen.
    Ich danke dir sehr für deine Offenheit und sende ganz liebe Grüße aus dem sonnigen Leipzig.

    Alles Liebe – Karina 🤍

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