Kein Leistungssportler trainiert durchgehend, ohne Pausen einzulegen. Ein Sportler braucht die Pausen, damit sich sein Körper und Geist regenerieren können. „In der Pause wächst der Muskel“ sagte ein früherer Paddelkollege von mir oft. Und genauso ist.
Wie sieht es denn mit der Pausenkultur in der Arbeitswelt aus? Gesetzlich ist das natürlich in Deutschland geregelt. Aber halten wir uns dran? Warum neigen wir dazu, vor allem in hektischen Zeiten durchzuarbeiten? Was lässt uns denken, dass wir das können? Dass wir stundenlang konzentriert arbeiten können, ohne Fehler zu machen?
Ich bin ein großer Verfechter von regelmäßigen Pausen und ich bin davon überzeugt, dass wir dadurch um Größen produktiver und gleichzeitig gesünder sein können. Pausen helfen dabei, Stress abzubauen. Deshalb gibt es für alle Pausenmuffel heute einen kleinen Auszug aus dem Korb der verschiedenen Pausenarten:
Mentale Pause
Lasse während einer Mentalen Pause deine Gedanken zur Ruhe kommen. Mache ein paar Atemübungen oder eine kleine Meditation. Schalte dein Smartphone aus und setze dich an einen ruhigen Ort. Versuche, dich für einige Minuten auf deine Atmung zu konzentrieren und die Gedanken, die dir durch den Kopf gehen, ziehen zu lassen, ohne ihnen nachzuhängen. Mit dieser einfachen Meditationstechnik kannst du deinen inneren Stresslevel senken.
Kreative Pause
In der Kreativen Pause ist deine kreative Ader gefragt – und ja, wir alle sind kreativ. Male, zeichne, schreibe oder gestalte etwas, das dir Freude bereitet. Nimm ein Blatt Papier und einen Bleistift und zeichne drauf los. Einfach das, was dir in den Sinn kommt. Du kannst eine kreative Pause auch nutzen, um neue Ideen zu entwickeln. Halte deine Einfälle in einem Notizbuch fest. Das kreative Schaffen wirkt entspannend und erfrischt deinen Geist.
Und wenn du gerade in das Thema Pause so schön eintauchst, wie wäre es mit einer Runde mentaler Entgiftung?
Emotionale Pause
In einer emotionalen Pause kannst du deine Gefühle erkunden und sie bewusst wahrnehmen. Tritt innerlich einen Schritt zurück und schaue von außen auf deine derzeitige Gefühlswelt. Nimm sie an, genauso, wie sie jetzt sind. Frage dich, was du in diesem Moment brauchst. Diese Pause bietet sich vor allem nach aufreibenden Diskussionen, Streitgesprächen oder hitzigen Verhandlungen an. Nimm dir eine emotionale Pause, schreibe deine Empfindungen nieder. Das Aufschreiben hilft dir, aufgestaute Emotionen loszulassen. Das Erkennen deines emotionalen Zustands kann dir helfen, dass du wieder zur inneren Ruhe und emotionalen Ausgeglichenheit zurück findest.
Körperliche Pause
Bei einer körperlichen Pause ist eine kurze aktive Erholungszeit angesagt. Mach kurze Yoga- oder Dehnungsübungen, gehe an die frische Luft spazieren, gern auch ein bisschen zügiger. Mach ein paar Kniebeugen, geh Treppensteigen, nimm dir zwei 1,5 Liter Wasserflaschen und trainiere ein wenig deine Armmuskeln. Die Bewegung hilft, Verspannungen zu lösen, den Kreislauf anzuregen und deinen Akku wieder mit frischer Energie aufzuladen.
Spirituelle Pause
Nutze eine spirituelle Pause, um dich mit deinen inneren Werten und Glaubenssätzen zu verbinden. Wenn du religiös bist, kannst du zum Beispiel Gebete sprechen. Du kannst die Zeit ebenso nutzen, um deine heutige Dankbarkeitsliste zu erstellen und in jeden der Punkte mental eintauchen. Auch bietet sich für eine spirituelle Pause das Singen von einem Mantra an, zum Beispiel das Ganesha-Mantra. Fühle danach in dich rein. Wie geht es dir jetzt?
Soziale Pause
In dieser Art von Pause treffe dich mit Freunden oder Familienmitgliedern, um gemeinsam zu plaudern, zu lachen und das Miteinander zu genießen. Du kannst auch mit lieben Kollegen und Kolleginnen deine Mittagspause bei einem gemeinsamen Spaziergang oder Mittagessen verbringen. Wichtig dabei ist: Verbringe Zeit mit jemandem, bei dem du dir sicher sein kannst, dass er oder sie nichts von dir erwarten und vor allem Kollegen nicht ständig über die Arbeit sprechen. Jetzt ist Pause. Während eines hektischen Arbeitstags kann eine soziale Pause eine willkommene Abwechslung sein, um unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu pflegen.
Ein paar Gedanken zum Schluss
Ich finde es erschreckend, wie viele meiner Kollegen in meinem Hauptjob keine Pause machen. Sie leben tatsächlich in dem Glauben, dass wir stundenlang konzentriert durcharbeiten könnten. Ich wünsche mir, dass die Pausen mehr „gehypt“ werden und rauskommen aus ihrem Schatten- und „Nichtsnutz“-Dasein.
Denke jeden Tag daran, dass Pausen wichtig sind! Sie helfen dir, deinen persönlichen Energiehaushalt im Blick zu behalten und sie sind ein sehr wichtiger Baustein, um dich vorm Burnout oder ähnlichem zu bewahren. Finde heraus, welche Art von Pause dir am besten liegt und baue sie regelmäßig in deinen Alltag ein.
Ich wünsche dir eine frohe Pause – deine Susanne
Wenn du wissen willst, welche Fehler du in der Pause machen kannst und wie du mit einem Schwung eine Tasse zeichnest, dann schau mal bei Susanne Wagner vorbei.
Dieser Beitrag hat 12 Kommentare
Sehr gute Anregungen. Und gut, dass du daran erinnerst, wie wichtig Pausen sind, um wirklich effektiv zu arbeiten.
Danke dafür und viele Grüße.
Nicole
Liebe Nicole, hab vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, Pausen sind genauso wichtig, wie das dazwischen 🙂. Alles Liebe für dich.
Liebe Susanne, danke für diesen klaren und eindrücklichen Artikel zum Thema Pausen (ein Verhalten bzw. Bedürfnis, das mich auch schon länger beschäftigt). Ein so wichtiges Thema, denn unsere «Pausenkultur» braucht das Hinterfragen und Ausprobieren, was individuell gut passt und gleichzeitig vom Umfeld unterstützt und akzeptiert wird. Und vor allem: Gute Pausenvorbilder! Die von dir beschriebenen sechs Aspekte von Pause zeigen schön, wie komplex das Thema ist und wie wichtig auf allen Ebenen. Aber auch, wie viele Möglichkeiten es gibt, bei denen ich selbst in meinem Alltag ansetzen kann und damit alle Rädchen zu meinen Gunsten in Gang bringe! Ganz besonders dann, wenn es um Leistung, Konzentration und Belastbarkeit geht. Herzlich, Susanne
Liebe Susanne, vielen Dank für deine Worte! Es ehrt mich sehr, dass dir mein Artikel gefallen hat. Es wäre schön, wenn das Thema Pause in der Arbeitswelt genauso „gehypt“ wird wie zum Beispiel die Themen „Effektivität“ und „Effizienz“.
Alles Liebe – Susanne
Ach wie fein, diese Aufteilung der Pausen in verschiedene „Kategorien“, das gefällt mir, weil es auch alle Aspekte anspricht, die wir für eine gute Erholung benötigen und es ist so hilfreich für Menschen wie mich, die alles immer gern komplex und schnell wollen – nein, ich kann die Komplexität aufbohren und in jeder Pause einen anderen Aspekt bedienen. Spricht für mehr kürzere Pausen und ich kann genau hier den Leistungsanspruch mal fallen lassen. Atempause ist Atempause und wenn ich mich mal dehnen will, dann dehne ich mich.
Das hast du wunderbar geschrieben liebe Sylvia. Vielen Dank dafür. Pause bedeutet auch Pause vom Denken. 🙂 Einfach mal die Seele baumeln lassen. Alles Liebe
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Liebe Susanne. Danke für die tollen Pausen-Ideen. Es ist inspirierend und ermutigend zu sehen bzw. zu lesen, auf wie viele Arten ich eine Pause machen kann. Das muss man definitiv vermehrt „in die Welt hinausposaunen“! Denn Pause machen ist mehr als nur Kaffee trinken, Beine hochlagern und faul sein… So setze ich das jetzt gleich um und mache eine Pause an meiner Nähmaschine 🙂
Liebe Eveline, hab ganz lieben Dank für deine Worte. Früher habe ich auch mal eine Zeitlang viel genäht. Eine wunderbare Art und Weise, eine Pause zu verbringen. Alles Liebe – Susanne
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