Ghee selber machen – das ayurvedische Gold

Ghee selber machen

Gastbeitrag von Silke Schauer von Dattelchutney

Ayurvedisches Gold steht hoch im Kurs – Kennst Du das Sprichwort „Geld kann man nicht essen“?

Trotzdem wird in der traditionellen Lehre des Ayurveda die geklärte Butter – das sogenannte Ghee – als das flüssige Gold der ayurvedischen Heillehre betrachtet. Denn Ghee ist ein Fett, das zahlreiche, ganz besonders wertvolle Eigenschaften besitzt.

Was es mit dem Ghee auf sich hat und wie du Ghee selber machen kannst, erfährst du im folgenden Blogartikel.

Was ist Ghee?

Aber bevor ich Dir von den Benefits des Ghee für Deine Gesundheit vorschwärme, vielleicht erst einmal vorab die Erklärung, was Ghee überhaupt ist.

Ghee ist ein Begriff aus dem Sanskrit für geklärte Butter. In unserer mitteleuropäischen Tradition wurde früher auch oftmals aus Butter das sogenannte Butterschmalz hergestellt. Dabei wurde die Butter so lange gekocht, bis das Milcheiweiß und das Wasser ausgekocht waren. Genauso stellst Du Dein eigenes Ghee her, indem Du Butter so lange köcheln lässt, bis Du nur noch das reine Butterfett im Topf hast. Das hat dann in der flüssigen Form eine schöne goldgelbe Farbe und sieht aus wie flüssiges Gold. Am Ende dieses Textes habe ich auch noch eine genaue Anleitung für Dich, wie Du das am besten selbst herstellen kannst. Das ist deutlich günstiger, als Ghee in 200ml Gläsern für 6,99 oder mehr fertig zu kaufen.

Die Vorteile von Ghee

  • In der Heilkunde des Ayurveda gilt Ghee als ein absolutes Lebenselexier. Ghee nährt laut Ayurveda alle sieben Körpergewebe, die sogenannten Dhatus. Diese sieben Körpergewebe sind das Plasma, das Blut, die Muskeln, das Fettgewebe, die Knochen und das Knochenmark, die Nerven und die Fortpflanzungsorgane. Ghee nährt somit die wichtigsten Gewebe unseres Organismus.
  • Der Ayurveda lehrt ebenfalls, dass Ghee die drei Bioenergien Vata, Pitta und Kapha im Gleichgewicht hält.
  • In den ayurvedischen Reinigungskuren wird davon ausgegangen, dass Ghee in der Lage ist, Umwelt- und Körpergifte zu binden und aus dem Körper auszuleiten. Ghee ist demnach ein perfekter Begleiter für alle Detox-Kuren und wird in traditionellen Pancakarma Kuren täglich eingesetzt.
  • Im medizinischen Bereich des Ayurveda wird Ghee auch als Trägersubstanz für die Kräutermedizin verwendet. Das Ghee ermöglicht es, dass die ayurvedische Medizin durch die fettdurchlässigen Zellmembranen hindurch von den Zellen perfekt aufgenommen werden kann.
  • Die Ayurveda Medizin spricht auch davon, dass Ghee Deinen Cholesterinspiegel senken kann, sowie bei Arteriosklerose und Psoriasis erfolgreich eingesetzt werden kann.

Ist Ghee wirklich gesund?

Jetzt wirst Du wahrscheinlich denken, nee Silke, das geht doch gar nicht, das ist doch ein Fett, das zu 100% aus gesättigten Fettsäuren besteht, das kann ich doch nicht essen, das ist doch komplett ungesund… Ja, ich verstehe Deine Einwände, aber mittlerweile konnte belegt werden, dass es ein Trugschluss ist, gesättigte Fettsäuren komplett zu verteufeln. Ich zitiere hier www.zentrumdergesundheit.de: „Eine Studie aus dem Jahr 2008, die im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde, zeigte, dass Menschen auf einer Low Carb Diät (kohlenhydratarm, aber reich an gesättigten Fettsäuren) die besseren Cholesterinspiegel hatten als Menschen, die fettarm, aber kohlenhydratreich assen.“

Aus ganz persönlicher Erfahrung kann ich dazu auch aus meiner Pancakarma Kur 2018 berichten. Vor der Kur hatte ich leicht erhöhte Cholesterin-Werte. Während der Kur musste ich dann über sieben Tage jeden Morgen flüssiges, warmes Ghee vor dem Frühstück trinken. Am ersten Tag waren es 100ml. Die Dosis wurde von Tag zu Tag langsam gesteigert, bis ich bei 200ml angelangt war. Falls es Dich jetzt gerade schüttelt bei der Vorstellung flüssiges Ghee zu trinken: Ja, das kostet Überwindung, aber ich habe es geschafft. Nach der Kur bin ich wieder zu meiner Hausärztin, um meine Blutwerte überprüfen zu lassen und Du ahnst, was jetzt kommt – mein Cholesterinwert war tatsächlich gesunken.

Ich koche mittlerweile seit vielen Jahren fast ausschließlich nur mit selbstgemachtem Ghee. Das heißt, ich brate alles mit Ghee an, teilweise nutze ich das Ghee auch beim Dünsten. Der Topf mit dem Ghee steht bei mir DIREKT neben der Herdplatte. Dadurch, dass das Eiweiß und das Wasser rausgekocht wurden, kann eigentlich nichts darin schlecht werden. Theoretisch ist Ghee über viele Monate haltbar und muss nicht im Kühlschrank aufbewahrt werden. Mein Ghee ist meistens nach acht Wochen aufgebraucht und dann mache ich Neues. Und wie das genau geht, das erfährst Du jetzt.

Wie kann man Ghee selber machen?

Ghee selber machen
  • Gib 5-8 Päckchen Butter in einen großen Topf. (Ob Süßrahmbutter oder Sauerrahmbutter, darüber streiten sich die ayurvedischen Experten regelmäßig. Der eine so, der andere so. Ich nehme meistens Süßrahmbutter)
  • Zerlasse die Butter bei milder Hitze. Wenn die Butter geschmolzen ist, dann lass die geschmolzene Butter einmal aufkochen. Das Eiweiß schäumt recht schnell aus und schwimmt oben auf der flüssigen Butter. Mit einer Schöpfkelle schöpfst Du das ausgekochte Eiweiß ab. Nach dem ersten Aufkochen drehst Du die Hitze runter und lässt die flüssige Butter bei sehr niedriger Temperatur weiter sanft köcheln ohne Deckel, damit das Wasser verdampfen kann. Wenn wieder genügend Eiweiß an der Oberfläche ist, dann schöpfst Du es wieder ab.
  • Du lässt die Butter jetzt noch ca. 30-45 Minuten sanft köcheln. Pass jetzt auf, dass die Hitze nicht zu groß wird, dass die flüssige Butter nicht am Topfboden ansetzt und Du dann nur noch braune Butter hast. Den Vorgang des “Eiweiß abschöpfen” wiederholst du weiter.
  • Nach einiger Zeit wird die Flüssigkeit ganz klar. Jetzt kannst Du den „Topfdeckeltest machen“. Das heißt, Du gibst einen Deckel auf den Topf, nimmst den Deckel nach einer Minute wieder ab und schaust dann, ob noch viel Wasserdampf am Topfdeckel zu sehen ist. Wenn kaum noch Wasserdampf am Topfdeckel ist und kein Eiweiß mehr ausschäumt, dann ist der Kochvorgang abgeschlossen.
  • Jetzt nimmst Du ein Haarsieb, legst ein Papiertuch oder ein dünnes frisch gewaschenes Küchentuch in das Haarsieb und seihst das flüssige Ghee in eine Schüssel bzw. in einen Tontopf ab. Zur Aufbewahrung kann ich Tontöpfe empfehlen, die oben im Deckel ein kleines Loch haben, damit der Inhalt „atmen“ kann.
Ghee selber machen

Jetzt ist Dein ayurvedisches flüssiges Gold fertig. Es wird zwar keine Aktiengewinne erwirtschaften, aber Du tust Dir mit dieser Art Gold jeden Tag etwas Gutes. Du lässt es jetzt erkalten, damit es fest ist und dann kannst Du damit all Deine Lieblingsgerichte kochen. Egal ob ayurvedisch, mediterran, typisch deutsche Küche oder authentisch indisch, Ghee ist ein wunderbarer Alleskönner in der Küche und in Deinem Körper.

Mehr Rezepte und Inspiration findest Du in meinem Kochbuch als Print- oder E-Book mit meinen ayurvedischen Lieblingsrezepten.

Ich wünsche Dir ganz viel Freude beim Ausprobieren und noch mehr Freude beim Essen.

Wer schreibt hier – ich bin Silke Schauer, Gründerin von Dattelchutney

Silke Schauer von Dattelchutney
Silke Schauer von Dattelchutney

Mein Name ist Silke Schauer, ich bin die Gründerin von „Dattel Chutney“. Dattel Chutney kann Dir zu mehr Energie, Kraft, Wohlbefinden und innerer Ruhe mit Ayurveda verhelfen. Seit 15 Jahren beschäftige ich mich mit der jahrtausendalten Heilkunde des Ayurveda. Ich arbeite als Ayurveda Ernährungs- und Gesundheitsberaterin und bin zertifizierte Ayurveda-Köchin. Meine Angebote für Dich findest Du unter www.dattelchutney.de.

Dieser Beitrag hat 6 Kommentare

  1. Vera

    Liebe Silke,
    probiere ich demnächst mal aus und werde berichten! Lass es Dir weiterhin gut gehen- ich tue es auch🙋‍♀️ Liebste Grüße VERA

    1. Susanne

      Liebe Vera, hab ganz lieben Dank für deinen Kommentar. Ich werde es Silke ausrichten, da sie den Kommentar nicht automatisch sieht, als Gastbloggerin 🙂
      Viel Freude beim Ausprobieren. Alles Liebe, Susanne

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