Ich habe es getan, ein Glossar zum Thema Ayurveda geschrieben. Dabei habe ich die ayurvedischen Fachbegriffe ausgewählt, die für meine Arbeit mit dem Ayurveda am wichtigsten sind und die in meinen Coachings auch immer wieder verwendet werden. Du findest solche Begriffe wie Doshas, Meditation und Sankalpa einfach erklärt. Also nichts wie rein in die Welt des Sanskrit und des Ayurveda und vielleicht hilft es dir, das Verständnis für diese faszinierende Heilkunst zu vertiefen und damit schon ein Stück weit deine eigene Gesundheit und dein Wohlbefinden zu fördern.

Ayurveda

Das Wissen vom Leben. Eine ganzheitliche Heilkunst, die ihren Ursprung in Indien hat. Es scheiden sich die Geister und Gelehrten, wie alt diese angewandte Gesundheitslehre sein soll. Die einen sagen über 2000 Jahre, die anderen über 5000 Jahre. Also jedenfalls ist Ayurveda alt, sehr alt. Aber deshalb nicht angestaubt, sondern hochmodern. Ayurveda setzt auf eine gesunde Lebensweise, eine ausgewogene Ernährung und eine Vielzahl von Therapien, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen.

Agni

Agni wird übersetzt mit Verdauungsfeuer. Dein Verdauungsfeuer ist verantwortlich für die Umwandlung von Nahrung in Energie, die Aufnahme von Nährstoffen und die Ausscheidung von Abfallprodukten. Brennt das Agni stark, sorgt das für eine gute Verdauung und einen gesunden Stoffwechsel, während ein schwaches Agni zu Verdauungsproblemen bis hin zu Krankheiten führen kann. Deshalb leuchtet es ein, dass du dein Agni pflegen darfst, das heißt, du musst es am brennen halten. Stell es dir vor, wie ein Feuer im Ofen. Legst du keinen Brennstoff (Nahrung) nach, dann geht das Feuer aus. Ebenso erstickst du das Feuer, wenn du zu viel Brennstoff auf das Feuer schmeißt. Mit nassem Holz (unverträglichen Nahrungsmittelkombis) erlischt dein Feuer ebenfalls. Achte auf regelmäßige Mahlzeiten und leicht verdauliche Nahrungsmittel. Die Krönung wären dann noch verdauungsfördernde Gewürze und du brauchst dir um dein Agni keine Sorgen machen.

Ama

Eine Ansammlung von unverdauten Stoffwechselrückständen im Körper. Bekannt ist in unseren Kulturkreisen das Wort „Schlacken“. Ama wird durch ungesunde Ernährung und vor allem durch zu viel davon gebildet. Aber auch alles andere unverdaute – auch Emotionen – können Ama bilden. Ama ist verantwortlich für viele Krankheiten, wie zum Beispiel Allergien, Asthma, Reizdarm, usw.. Immer wenn Agni (siehe oben) nicht gut brennt, kann Ama entstehen.

Ashwagandha

Eine Pflanze aus der Ayurveda-Medizin, die auch als „indischer Ginseng“ oder „indische Schlafbeere“ bekannt ist. Die Wurzel der Pflanze wird traditionell verwendet, um Stress abzubauen, das Immunsystem zu stärken und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu verbessern. Ashwagandha wird oft als das Adaptogen schlechthin bezeichnet, da es dem Körper helfen kann, sich an Stress und andere Belastungen anzupassen und zu regulieren. Es gibt auch Hinweise in einigen Studien aus Indien darauf, dass Ashwagandha bei der Behandlung von Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen wirksam sein kann. Ashwagandha wird in verschiedenen Formen wie Kapseln, Pulver oder Tee angeboten. Beim Kauf solltest du stets auf eine gute Bioqualität achten.

Buddhi

Buddhi ist ein Begriff aus der ayurvedischen Psychologie und bezieht sich auf das höhere Bewusstsein oder die Intelligenz des Geistes. Es ist eine der fünf Ebenen des Geistes im Ayurveda und steht für die Fähigkeit zur Unterscheidung, Wahrnehmung und Entscheidungsfindung. Eine starke Buddhi benötigst du, um ein gesundes und erfülltes Leben zu führen, da sie es uns ermöglicht, klare Entscheidungen zu treffen und unser Verhalten zu kontrollieren. Im Ayurveda gibt es verschiedene Techniken wie Yoga, Meditation und Pranayama, die dazu beitragen können, deine Buddhi zu stärken und zu entwickeln.

Chyavanprash – Amlamus

Chyavanprash (auch Chyavanaprash, Chyavanprasch oder Chyawanprash) ist eine traditionelle ayurvedische Kräutermischung. Es wird oft als Nahrungsergänzungsmittel verwendet und enthält eine Vielzahl von Kräutern, Gewürzen und anderen natürlichen Zutaten. Hauptbestandteil des Amlamus ist die Amlafrucht (indische Stachelbeere). Sie ist reich an Vitamin C und Antioxidantien. Chyavanprash wird zur Stärkung des Immunsystems, als Energielieferant und zum Ausgleich der Doshas eingenommen. Es gilt als Rasayana (Verjüngungsmittel).

Dosha

Dosha ist ein Begriff aus dem Ayurveda, der sich auf die drei grundlegenden Energien im Körper bezieht: Vata, Pitta und Kapha. Jeder Mensch hat eine einzigartige Kombination dieser drei Doshas, die seine körperliche, geistige und emotionale Gesundheit beeinflussen. Ein Ungleichgewicht oder eine Überlastung eines oder mehrerer Doshas kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Das Ziel des Ayurveda ist es, deine ursprüngliche Dosha-Kombi im Gleichgewicht zu halten oder wiederherzustellen, um ein optimales Wohlbefinden zu erreichen. Eine individuelle Diagnose des Dosha-Typs wird im Ayurveda durchgeführt, um eine personalisierte Behandlung zu ermöglichen.

Ghee

Geklärte Butter, die im Ayurveda als Heilmittel und Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt wird. Es soll das Immunsystem stärken, die Verdauung verbessern und das allgemeine Wohlbefinden fördern. Im Netz findest du zahlreiche Anleitungen, wie du Ghee herstellen kannst. Silke von Dattel Chutney hat hierzu einen Gastbeitrag für meinen Blog geschrieben, hier erfährst du auch wie du Ghee ganz leicht selber machen kannst.

Kapha

Eines der drei Doshas im Ayurveda, das für Struktur und Stabilität im Körper verantwortlich ist. Ein ausgeglichenes Kapha sorgt für Stärke, Ausdauer und emotionale Stabilität.

Konstitution

Die individuelle körperliche und geistige Verfassung einer Person. Die angeborene Konstitution eines Menschen wird als Prakriti bezeichnet. Es wird unterschieden in Sarira Prakriti – die physische – und Manasa Prakriti – die geistige Konstitution. Die Konstitutionsbestimmung spielt eine entscheidende Rolle im Ayurveda. So wird jedem Mensch eine individuelle Konstitution zugeschrieben. Die physische Konstitution wird durch die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha beschrieben. Die geistige Konstitution wird durch die drei Gunas Sattva, Rajas und Tamas beschrieben. Die Konstitutionsbestimmung ist ein Schlüsselkonzept im Ayurveda und spielt eine entscheidende Rolle in der ayurvedischen Medizin und Beratung.

Manas

Eine der drei Ebenen des Geistes im Ayurveda, die für Emotionen und Stimmungen zuständig ist. Eine gesunde Manas führt zu einem positiven emotionalen Zustand und einer gesunden Psyche.

Mantra

Eine heilige Silbe oder Phrase, die im Ayurveda und Yoga zur Meditation und spirituellen Entwicklung verwendet wird. Es soll den Geist beruhigen, dein Selbstvertrauen stärken und den Körper entspannen. Ein Mantra kann aus einem Wort, einem Satz oder nur einer Silbe bestehen. In der ayurvedischen Psychologie arbeitet man sehr gern mit der Mantrapraxis.

Meditation

Meditation ist eine Technik, die verwendet wird, um den Geist zu beruhigen und die Konzentration und Aufmerksamkeit zu verbessern. In der Ayurveda-Medizin wird Meditation als eine Möglichkeit betrachtet, um Stress und Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern. Die Praxis beinhaltet oft die Konzentration auf einen bestimmten Atemzug, Klang oder Gedanken, um den Geist zu fokussieren und zu beruhigen. Durch regelmäßige Meditation kann eine Person ihre geistige Gesundheit verbessern und ihre emotionale Stabilität fördern.

Morgenroutine

Die ayurvedische Morgenroutine, auch Dinacharya genannt, ist eine Serie von täglichen Praktiken, die im Ayurveda zur Förderung eines gesunden Lebensstils empfohlen werden. Die Morgenroutine umfasst Aktivitäten wie Zungenreinigung, Ölziehen, Trinken von heißem Wasser, Yoga und Meditation. Diese Praktiken sollen dazu beitragen, den Körper zu reinigen, das Verdauungssystem zu regulieren und den Geist zu beruhigen, um den Tag mit einem Gefühl der Klarheit und Energie zu beginnen. Eine regelmäßige Durchführung der ayurvedischen Morgenroutine kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern.

Ojas

Ojas ist eine Substanz, die im Ayurveda als die Essenz von Stärke und Vitalität betrachtet wird. Ojas ist auch wichtig für die Abwehrkräfte des Körpers und seine Fähigkeit, Krankheiten zu bekämpfen. Ein Mangel an Ojas kann zu Erschöpfung, Schwäche und Krankheiten führen. Wenn du ausreichend Ojas in deinem Körper gesammelt hast, unterstützt dich das dabei, ein gesundes und langes Leben zu haben. Ojas sorgt für ein strahlendes Aussehen und für noch so viel mehr. Wenn dich dieses Thema mehr interessiert, habe ich hier einen ganzen Blogbeitrag dem Ojas gewidmet.

Pitta

Pitta ist eines der drei Doshas im Ayurveda und wird als Wärme- und Stoffwechseldosha betrachtet. Pitta reguliert die Verdauung, den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt und wird oft mit Eigenschaften wie Hitze, Säure und Schärfe assoziiert.

Rajas

Rajas ist eine der drei Gunas oder Eigenschaften im Ayurveda, die für Aktivität, Bewegung und Leidenschaft stehen. Es wird angenommen, dass Rajas die Energie und den Tatendrang im Körper und Geist erhöht.

Sankalpa

Sankalpa ist eine Absicht oder ein Ziel, das im Ayurveda oft als Teil von Yoga und Meditation verwendet wird. Es ist eine Art von geistiger Ausrichtung, die helfen kann, den Fokus und die Entschlossenheit zu stärken und das Bewusstsein zu erhöhen.

Sattva

Sattva ist eines der drei Gunas und steht für Klarheit, Reinheit und Ausgewogenheit. Es ist ein Zustand der Harmonie, in dem Körper, Geist und Seele im Einklang sind. Sattva wird durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, Meditation und Achtsamkeit gefördert. Ein Mensch mit einem hohen Sattva-Anteil strahlt Ruhe und Frieden aus und ist in der Lage, klar und zielgerichtet zu denken.

Tamas

Tamas ist eine der drei Gunas im Ayurveda, die für Trägheit und Dunkelheit stehen. Ein zuviel an Tamas kann negative Auswirkungen auf Körper und Geist haben. Ein Übermaß von Tamas kann sich durch Müdigkeit, Faulheit, Unentschlossenheit und Lethargie manifestieren.

Triphala

Triphala ist eine Kombination aus drei ayurvedischen Früchten, Amla, Haritaki und Bibhitaki, die als Nahrungsergänzungsmittel verwendet wird. Triphala unterstützt den Stoffwechsel, reguliert das Verdauungssystem und hilft dem Körper beim entgiften und fördert das allgemeine Wohlbefinden.

Vata

Vata ist eines der drei Doshas im Ayurveda, neben Pitta und Kapha. Es ist verantwortlich für die Kontrolle von Bewegung und Energiefluss im Körper und wird mit den Elementen Äther und Luft assoziiert. Menschen, bei denen das Vata-Dosha dominant ist, können kreativ und spontan sein, aber auch unruhig und nervös. Um das Gleichgewicht von Vata im Körper zu erhalten oder wiederherzustellen, empfiehlt der Ayurveda eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Entspannungstechniken wie Yoga und Meditation.

Und was fehlt noch?

Welcher Begriff in meinem Ayurveda Glossar? Hinterlasse mir gerne einen Kommentar und ich ergänze ihn schon ganz bald.

Bis dahin – bleib frisch – deine Susanne