Welcher ayurvedische Typ bin ich?

Welches Dosha bin ich? Vata, Pitta, Kapha

Überarbeitet am 25.11.2024

Fühlst du dich manchmal wie in einem Hamsterrad, ständig auf Trab, aber trotzdem irgendwie leer? Oder hast du das Gefühl, dass dein Körper und Geist einfach nicht im Einklang sind, egal was du ausprobierst?
Das könnte daran liegen, dass dein ayurvedischer Typ – dein Dosha – aus dem Gleichgewicht geraten ist.

In diesem Artikel erfährst du, was Doshas eigentlich sind, wie sie deinen Alltag beeinflussen, wie du sie wieder ins Gleichgewicht bringst und wie du deinen Dosha-Typ bestimmen kannst.

Was sind die Doshas

Die erste Frage, die mir oft gestellt wird, wenn ich es mal wieder nicht lassen kann, über Ayurveda zu sprechen: Welcher ayurvedische Typ bin ich denn? Welches Dosha herrscht bei mir vor? Aber vornweg wollen wir erstmal klären, was diese Doshas überhaupt sind.

Vielleicht hast du schon mal von den drei Doshas gehört: Vata, Pitta und Kapha. Das sind die Grundenergien, die in jedem von uns wirken. Sie beeinflussen, wie wir denken, fühlen und reagieren – im Job, in der Familie, aber auch, wie wir mit Stress umgehen. Jeder Mensch hat eine einzigartige Mischung dieser drei Doshas, die ihn oder sie ausmacht. Ayurveda hilft uns, zu verstehen, wie wir diese Energien ins Gleichgewicht bringen können, damit wir uns wieder wohler in unserer Haut fühlen.

Kurz erklärt: Die 5 Elemente und welche hinter den Doshas stecken

Der Ayurveda geht davon aus, dass die ganze Welt aus den fünf Elementen besteht: Erde, Wasser, Feuer, Luft und Raum. Diese Elemente sind daher auch in jedem von uns unterschiedlich wirksam. Aus der Zusammensetzung der jeweiligen Elemente untereinander ergeben sich drei Funktionsprinzipien oder Grundenergien, auch Doshas genannt: Vata, Pitta und Kapha.

Vata (Luft und Raum): Steht für Bewegung und Kreativität. Wenn es aus dem Gleichgewicht gerät, kann es zu Unruhe, Schlafproblemen und Erschöpfung führen.

Pitta (Feuer und Wasser): Steht für Energie und Durchsetzungsvermögen. Ein Ungleichgewicht zeigt sich oft in Form von Gereiztheit, Überforderung oder körperlicher Hitze.

Kapha (Erde und Wasser): Gibt uns Stabilität und Ruhe. Wenn Kapha überwiegt, fühlen wir uns oft träge, schwer oder unmotiviert.

Vata, Pitta, Kapha – welches Dosha bin ich?

Jeder Mensch vereint alle drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – in sich. Allerdings ist ihre Ausprägung individuell verschieden. Bei den meisten Menschen dominiert eines der Doshas, während die anderen beiden weniger stark ausgeprägt sind. Das macht dich so einzigartig wie deinen Fingerabdruck.

Wenn ein Dosha besonders stark ist, spricht man von einem sogenannten Vata-Typ, Pitta-Typ oder Kapha-Typ. Viele Menschen finden sich jedoch in Mischtypen wieder, bei denen zwei Doshas dominieren. Ein Beispiel ist der Vata-Pitta-Typ, der sprunghaft und kreativ ist, aber manchmal Schwierigkeiten hat, zur Ruhe zu kommen. Oder der Kapha-Pitta-Typ, der ausgeglichen und stabil ist, jedoch leicht in Routine verharrt. Es gibt sogar Tridosha-Typen, bei denen alle drei Doshas gleich stark sind – das ist allerdings sehr selten.

Ich gehe weiter unten noch detaillierter auf die drei Doshas ein. Hier aber schon mal ein kleiner Überblick, wie sich die einzelnen Doshas bemerkbar machen können.

  • Vata:
    Du bist oft voller Ideen, liebst Abwechslung und sprühst vor Kreativität. Aber Vata kann sich auch durch Nervosität, Schlafprobleme oder kalte Hände und Füße zeigen.
  • Pitta:
    Du bist zielstrebig, organisiert und gehst die Dinge mit viel Energie an. Doch Pitta-Typen neigen dazu, unter Stress reizbar zu werden oder körperlich zu überhitzen.
  • Kapha:
    Du strahlst Ruhe aus, liebst Routine und bist ein verlässlicher Fels in der Brandung. Wenn Kapha jedoch überwiegt, kann es sich in Trägheit oder Antriebslosigkeit äußern.

Du siehst: Die Kombination deiner Doshas hat nicht nur Einfluss darauf, wie du dich fühlst, sondern auch darauf, wie du auf Stress, Ernährung und deine Umwelt reagierst.

Die ayurvedische Konstitution – angeborene Doshas und Störungen

Die eigene Konstitution – also die eigene individuelle Zusammensetzung der drei Doshas in deinem Körper – ist wie der eigene Fingerabdruck. Einmalig. Unveränderbar. Diese individuelle Dosha-Zusammensetzung wird auch Grundkonstitution oder auf Sanskrit „Prakriti“ genannt. Deine Prakriti wird zum Zeitpunkt deiner Zeugung gebildet. Wenn sich deine Grundkonstitution im Gleichgewicht befindet, bist du gesund. Gleichgewicht heißt in dem Fall, dass dein individuelles Dosha-Verhältnis erhalten bleibt.

Befinden sich deine Doshas nicht in deinem natürlichen Gleichgewicht, so sprechen wir von einer Störung eines oder mehrerer Doshas. Eine solche Störung kann zum Beispiel durch Ernährung, durch zu wenig Schlaf, durch Stress, mangelnde Bewegung usw. hervorgerufen werden. Und solch eine Störung kann, wenn sie länger anhält, zu Krankheiten führen. Eine länger anhaltende Vata-Störung kann zum Beispiel zu Verstopfung, Tinnitus bis hin zu Osteoporose führen. Dieses Ungleichgewicht der Doshas heißt auf Sanskrit „Vikriti“.

Das Ziel der ayurvedischen Medizin ist es, die Doshas in Balance zu bringen, um ein optimales Wohlbefinden und eine optimale Gesundheit zu erreichen. Indem man sein eigenes Dosha kennt, kann man besser verstehen, welche Ernährung, Bewegung und Lebensweise für den eigenen Körper am besten geeignet ist.

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Die drei Doshas im Einzelnen

Im Folgenden gehe ich kurz auf die jeweiligen Doshas und deren Eigenschaften ein.

Vata-Dosha

Das Vata-Dosha vereint die Elemente Luft und Raum. Es steht für Bewegung und ist verantwortlich für alle Bewegungen im Körper wie Atmung, Verdauung, Blutzirkulation und Nervensystem. Ein ausbalanciertes Vata sorgt für Kreativität, Energie und Beweglichkeit, während ein Ungleichgewicht zu Angst, Nervosität und körperlicher Unruhe führen kann. Vata ist leicht, schnell, kalt, trocken und unstet. Vata-Menschen sind meist sehr aktiv, bewegen sich gerne und mögen es, wenn alles ein bisschen schneller geht. Sie reagieren oft spontan, wirken mitunter etwas nervös. Sie neigen zu trockener Haut, dünnen Haaren, brüchigen Nägeln und kalten Händen und Füßen. Ein typisches Vata-Merkmal sind die sichtbaren Adern an den Händen und die hervorstehenden, gut sichtbaren Schlüsselbeinknochen.

Pitta-Dosha

Das Pitta-Dosha kennzeichnet sich durch das Element Feuer und etwas Wasser. Pitta hat die Eigenschaften heiß, flüssig, leicht, scharf, sauer und spitz. Pitta steht für Transformation und Wärme. Es ist verantwortlich für den Stoffwechsel, die Verdauung, die körperliche Temperatur und den Hormonhaushalt. Ein ausbalanciertes Pitta sorgt für Intelligenz und Mut, während ein Ungleichgewicht zu Aggression, Überhitzung und Entzündungen führen kann. Menschen mit viel Pitta haben viel Feuer. Schwitzen daher sehr schnell und viel. Sie haben einen warmen und festen Händedruck. Überhaupt sind sie oft sehr muskulös und sportlich gebaut. Die Haare neigen zur frühzeitigen Ergrauung, die Haut ist weich, neigt zu Sommersprossen. Pitta-Menschen sind sehr intelligent, können aber auch dominant sein. Sie neigen zu Überhitzung, dann geht das Pitta und die Pferde mit ihnen durch. Sie sind dann übermotiviert und werden auch mal recht scharf im Ton gegenüber ihrer Umwelt. Wenn einer am liebsten immer Recht haben will, dann ist es ein typischer Pitta-Mensch.

Kapha-Dosha

Kapha ist der gemütliche Pandabär unter den Doshas. Kapha besteht aus den Elementen Erde und Wasser. Seine Eigenschaften sind kalt, feucht, ölig, unbeweglich, schwer, süß und schleimig. Kapha steht für Struktur und Stabilität. Es ist verantwortlich für das Wachstum, die Schmierung von Gelenken, die Regeneration und das Immunsystem. Ein ausbalanciertes Kapha sorgt für Ruhe, Ausgeglichenheit und Ausdauer, während ein Ungleichgewicht zu Trägheit, Gewichtszunahme und Überempfindlichkeit führen kann. Kapha-Menschen strahlen Ruhe aus und wirken sehr geerdet. Sie haben einen stabilen Körperbau und meist auch ein sehr gutes Immunsystem. Die Haare sind kräftig und leicht ölig. Sie haben den perfekten Kopf für die Shampoo-Werbung. Kapha hat kräftige Gelenke und oft große schöne Augen. Kapha-Menschen sind einfach gemütlich, bei ihnen fühlt man sich wohl, es sind die perfekten Familienmenschen.

Wie Doshas das Verhalten, die Ernährung und die Vorlieben beeinflussen

Die Doshas haben einen großen Einfluss auf unser Verhalten, unsere Ernährung und unsere Vorlieben. Im folgenden nenne ich dir einige Beispiele:

Verhalten

  • Vata-typische Eigenschaften sind Kreativität, Beweglichkeit und Begeisterungsfähigkeit. Vata-Menschen neigen dazu, schnell zu sprechen und zu denken und können leicht abgelenkt werden.
  • Pitta-typische Eigenschaften sind Fokus, Intelligenz und Durchsetzungsvermögen. Pitta-Menschen neigen dazu, organisiert und zielorientiert zu sein, können aber auch schnell reizbar und kontrollierend werden.
  • Kapha-typische Eigenschaften sind Geduld, Ausgeglichenheit und Stabilität. Kapha-Menschen sind oft ruhig und gelassen, können aber auch träge und schwerfällig werden.

Ernährung

  • Vata-Menschen sollten kalte und trockene Nahrungsmittel meiden und warme und feuchte Nahrungsmittel bevorzugen, da diese helfen, das Vata im Körper auszugleichen.
  • Pitta-Menschen sollten scharfe und saure Nahrungsmittel meiden, da diese Pitta erhöhen können. Stattdessen sollten sie sich auf kühlende und beruhigende Nahrungsmittel konzentrieren, um Pitta zu reduzieren, bzw. auszugleichen.
  • Kapha-Menschen sollten leichte und trockene Nahrungsmittel bevorzugen, um Kapha im Körper auszugleichen. Schwere und fettige Nahrungsmittel können Kapha erhöhen und sollten daher vermieden werden.

Vorlieben

  • Vata-Menschen haben oft eine Vorliebe für Bewegung und Abwechslung. Sie genießen neue Erfahrungen und Herausforderungen.
  • Pitta-Menschen lieben intellektuelle Herausforderungen und den Wettbewerb. Sie haben oft eine Leidenschaft für Wissen und Karriere.
  • Kapha-Menschen genießen eine gemütliche und beruhigende Umgebung. Sie haben eine Schwäche für gutes Essen, schlafen gern und viel.
Dosha Bestimmung Vata Pitta Kapha

Methoden zur Bestimmung deines Doshas

Jetzt bist du wahrscheinlich neugierig, welcher Dosha-Typ du bist. Es gibt verschiedene Methoden, um das dominante Dosha zu bestimmen. Hier sind einige Beispiele:

Online Dosha-Test

Es gibt viele Online-Fragebögen, die helfen sollen, das dominante Dosha zu bestimmen. Diese Fragebögen beinhalten in der Regel Fragen zu Körperbau, Essgewohnheiten, Schlafgewohnheiten, Stimmungen und anderen Aspekten des täglichen Lebens. Basierend auf den Antworten wird dann das dominante Dosha ermittelt.

An dieser Stelle ein Hinweis zu den unzähligen Dosha-Tests, die du im Internet finden kannst. Diese Tests geben eine erste Tendenz und können niemals in die Tiefe gehen, die eine ausführliche Konstitutionsbestimmung mit sich bringt. Am Ende des Blogartikels verlinke ich dir den Dosha-Test der Rosenberg Akademie. Er gibt dir einen ersten Anhaltspunkt. Wenn du die obigen kurzen Beschreibungen der jeweiligen Doshas gelesen hast, hast du vermutlich sogar schon eine Ahnung, in welche Richtung es bei dir geht.

Beobachtung von Symptomen

Durch die Beobachtung deiner körperlichen und geistigen Symptome kannst du Hinweise auf deine Dosha-Mischung finden. Zum Beispiel können häufige Angstzustände oder Nervosität auf ein erhöhtes Vata-Dosha hinweisen, während Hautausschläge und Entzündungen auf ein erhöhtes Pitta-Dosha hinweisen können. Ein erhöhtes Kapha-Dosha kann sich durch Gewichtszunahme, Müdigkeit und Trägheit zeigen.

Ayurveda-Experte

Es ist wichtig zu beachten, dass keine Methode perfekt ist und dass es schwierig sein kann, das dominante Dosha nur aufgrund von Symptomen oder Fragebögen zu bestimmen. Ein ausgebildeter Ayurveda-Arzt, -Therapeut, -Coach oder -Berater kann eine umfassende Konstitutionsbestimmung durchführen, um deine Prakriti und Vikriti zu bestimmen. Du solltest hierbei darauf achten, dass der Berater deines Vertrauens eine fundierte Ayurveda-Ausbildung an einer vom VEAT anerkannten Einrichtung abgeschlossen hat. Der VEAT ist ein unabhängiger Verband, VEAT steht für „Verband Europäischer Ayurveda-Mediziner und -Therapeuten e.V.„.

Warum ist eine ausführliche Konstitutionsbestimmung sinnvoll?

Mit herkömmlichen Dosha-Tests bekommst du eine ungefähre Orientierung deiner individuellen „Dosha-Mischung“. Eine Konstitutionsbestimmung geht in die Tiefe. Sie betrachtet deine körperlichen, mentalen und emotionalen Feinheiten. Diese Bestimmung dauert zwischen 90 und 120 Minuten und sollte ausschließlich von einer ausgebildeten Ayurveda-Expertin oder eines Ayurveda-Experten vorgenommen werden.

Ein paar Gründe, warum eine individuelle Konstitutionsbestimmung sinnvoll ist:

Individualität

Jeder Mensch ist einzigartig und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Eine ausführliche Konstitutionsbestimmung kann dazu beitragen, deine individuellen Bedürfnisse und Schwächen zu erkennen und eine entsprechende Behandlung zu empfehlen.

Prävention

Eine ausführliche Konstitutionsbestimmung kann dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen, bevor sie überhaupt auftreten. Indem du deine individuelle Konstitution kennst und weißt, welche Faktoren das Gleichgewicht im Körper beeinflussen können, kannst du gezielt Maßnahmen ergreifen, um Krankheiten künftig zu vermeiden.

Gesundheit erhalten

Eine ausführliche Konstitutionsbestimmung kann dabei helfen, deine Gesundheit zu erhalten und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Indem du gezielt auf die individuellen Bedürfnisse deines Körpers und Geistes eingehst, kannst du ein ausgewogenes Leben führen, das zur Erhaltung deiner Gesundheit beiträgt.

Langfristiger Nutzen

Eine ausführliche Konstitutionsbestimmung kann langfristige Vorteile bieten. Wenn du deine individuelle Konstitution kennst und entsprechende Maßnahmen ergreifst, um das Gleichgewicht im Körper aufrechtzuerhalten, kann dies langfristig zu einer besseren Gesundheit und einem höheren Wohlbefinden führen.

Ich kann nur von mir sagen, dass sich mein Leben komplett verändert hat, seitdem ich weiß, warum ich so bin, wie ich bin und mit welchen einfachen Maßnahmen ich mich wieder ins Gleichgewicht bringen kann.

Und hier kommt nun endlich der versprochene Link zum Dosha-Test. Es ist dafür keine Angabe deiner Email-Adresse erforderlich ;-).

Solltest du eine Konstitutionsanalyse durchführen lassen wollen, kannst du dies gern gemeinsam mit mir tun. Buche dir hier deinen DoshaScan:

Bis dahin, bleib gesund – deine Susanne

Dieser Beitrag hat 16 Kommentare

  1. Jeannine Manteuffel

    Also jetzt sollte jeder verstanden haben, was die Doshas sind.😉 Super Hinweis, zu einem Ayurveda Berater oder Beraterin zugehen. 👍🏻

      1. Silke

        Das ist eine sehr gute Erklärung zum ayurvedischen Grundprinzip das alles auf den Elementen aufbaut. Und Danke für deine Erläuterungen zu den einzelnen Typen.

      2. Susanne

        Vielen lieben Dank Silke, das freut mich sehr. So gut wie du erklärt das aber niemand 🥰

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